Wieder einmal sitze ich in Hamburg am Abflugterminal und warte darauf, daß mein Flug aufgerufen wird. Dies ist – neben der lang erwarteten Beendigung meines „Heimatexils“ – mein zweiter Start nach Mexico und zugleich auch der zweite enthusiastische Versuch, ein Reisetagebuch zu führen. Ich erinnere mich gut an meinen ersten Versuch, an dem ich den ersten Tag noch auf sieben Seiten beschreiben konnte und dann nach und nach lustloser wurde, bis ich das Schreiben komplett einstellte. Diesmal wird alles anders. Bestimmt.
Nebenbei spiele ich mit der WLAN-Verbindung herum und ärgere mich, daß es nirgendwo einen frei zugänglichen Hotspot gibt. Naja, gibt’s halt erst Nachricht von mir, wenn ich übern Atlantik rüber bin.
Von Hamburg geht es dieses Mal nicht mit Continental nach Newark sondern mit British Airways über London nach Mexico City. Erfreulicherweise habe ich von London nach Mexico City das Vergnügen, mit einer Boeing 747-400 zu fliegen. Zwar glaube ich nicht, daß das Biest sich als Passagier wesentlich anders anfühlt als jeder andere Flieger mit dem ich bisher unterwegs war, aber immerhin ist der Jumbo noch immer der größte sich im Liniendienst befindliche Passagierjet. Und bis ich den A380 probefliegen kann, geht bestimmt noch ne Menge Wasser den Jordan runter.
Für die Reise habe ich noch kurz im Zeitschriftenladen vorbeigeschaut und mit meiner ratlosen Miene einen Verkäufer angelockt, von dem ich mir das neue Buch von Frank Schätzing, „Die dunkle Seite“, aufschwatzen lasse. Gut, den Namen habe ich schon mal gehört, wird schon was ordentliches sein. Zur Abrundung entscheide ich mich noch für eine GQ sowie eine Flasche Wasser und schnappe mir vorm Betreten des Flugzeugs ein Gratisexemplar der Süddeutschen. Dreizehn Stunden Fliegen, ihr könnt kommen.
Achso…wie’s mir gefühlsmäßig geht. Die letzten Tage waren überaus entspannt, inzwischen weiß ich, was auf mich zukommt, ich mach das ja nicht zum ersten Mal. Trotzdem war ich heute morgen etwas nervös – zum einen die altbekannte Angst, irgendetwas vergessen zu haben(dabei habe ich mir extra eine Liste gemacht), zum anderen tut es mir leid, meine Eltern zurückzulassen. Aber das ist glaube ich ziemlich normal.
Gut. Das war das letzte, was ihr für die nächste Zeit von mir aus Deutschland zu hören bekommt. Die nächsten Updates werden mexikanischer angehaucht sein.
Macht’s gut ihr alle!